NATUR- UND ARTENSCHUTZ

EINHAUSUNG ZUM SCHUTZ VON FLEDERMÄUSEN

Bei der Ortsumfahrung Vilshofen entsteht am Galgenberg eine Einhausung zum Schutz der Fledermäuse. Für den Bau der Einhausung muss der Hang vernetzt werden. Die Fledermäuse werden in Ihrem angestammten Bereich bei ihren gewohnten Flugruten nicht durch Fahrzeuge gefährdet.

Die nebenstehende Animation vermittelt einen Eindruck, wie das fertige Bauwerk aussehen wird.

MEHR GRÜN

Anpflanzung entlang der Ortsumgehung
Um die neu entstehenden Straßen der Ortsumgehung in die Landschaft einzubinden und Lebensräume zu sichern und zu verbinden, wird eine Vielzahl von Bäumen, Feldgehölzen und Sträuchern gepflanzt. Allein im Frühjahr 2022 wurden insgesamt 5492 Pflanzen neu gesetzt – darunter 2900 Forstpflanzen, 2345 Sträucher sowie 240 junge Laubbäume und 7 Obstbäume. Ein „grünes Band“ zieht sich so auf beiden Seiten der Straßen entlang der Ortsumgehung vom Kreisverkehr bei Linda bis zur Brücke an der B 8.

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UNTERIRDISCHER DURCHGANG

Geh- und Radwegunterführung mit Wildquerung
Neben seiner Funktion als Geh- und Radwegunterführung hat dieses Bauwerk auch eine wichtige Funktion für den Artenschutz. Zum einen dient die Unterführung dank ihrer Höhe von 4,20 m als Querungshilfe für Fledermäuse. Die Unterführung weist den Säugern die Richtung, damit sie von der Straße abgelenkt und so eventuelle Kollisionsgefährdungen vermieden werden können.
Zum anderen wurde eine 4,50 m breite Erdüberdeckung angelegt, die etlichen Kleinsäugern, Käfern und der vielfältigen Fauna in diesem Bereich als Verbindungsweg dient. So können sie zwischen ihren Lebensräumen beiderseits der Ortsumgehung wechseln.
Die (grundsätzliche) Zerschneidung verschiedener Biotopkomplexe durch die Ortsumgehung wird somit verhindert – ein Wechsel für die Tiere ist dauerhaft und ohne Gefahr durch den Straßenverkehr möglich.

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LEBENSRAUM WASSER

Fischökologische Ausgleichsmaßnahme an der Donau bei Windorf
Im Zusammenhang mit dem Bau der Ortsumgehung Vilshofen wurden im Ausgleichskonzept auch fischökologische Maßnahmen am Donauufer berücksichtigt. Damit verbunden wurde bei Windorf ein Biotop angelegt, das an den bestehenden Windorfer Donau-Altarm angeschlossen ist. Es umfasst eine Wasserfläche von rund 1700 qm. Die Ausgleichsfläche ist mit Totholz und Blocksteine strukturiert und bietet einen vielfältigen Lebensraum mit Flachwasserzonen und Tiefenbereichen. Entstanden ist so ein strukturreiches Habitat für eine Vielzahl von Donaufischarten, darunter Bitterling, Schied, Donaukaulbarsch oder auch Schlammpeitzger.

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Renaturierung eines Bachlaufs und „Himmelsweiher“
Parallel zum neuen Geh- und Radweg am „Alten Kirchweg“ musste ein kleiner Zufluss zur Wolfach verlegt werden. Dabei wurde das Bachbett renaturiert und ein Uferstreifen neu angelegt. Der so entstandene Ufergehölzsaum mit Schilfarten wie dem Großseggenröhricht bietet vielen Insekten Lebensraum. Das freut auch einige Graugänse, die in diesem Bereich ihre Jungtiere großziehen.
Auch sogenannte „Himmelsweiher“, die ausschließlich vom Regenwasser gespeist werden, entwickeln sich zu Lebensräumen für Frösche, Kröten, Gelbbauchunken oder auch Vögel wie den Waldwasserläufer.

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EINE BRÜCKE FÜR DIE HASELMAUS

Querungshilfe zwischen Kreisverkehr Linda und Anschlussstelle Wolfachtal
Die Ortsumgehung Vilshofen durchschneidet den Lebensraum der Haselmaus. Um den artenschutzrechtlichen Vorgaben nachzukommen, wurde eine Querungshilfe über der neu gebauten Verbindungsspange errichtet. Diese verbindet die Lebensräume beiderseits der Ortsumgehung miteinander.

Bei diesem Bauwerk handelt es sich um ein Pilotprojekt. Ein über mehrere Jahre angelegtes Monitoring soll zeigen, ob die Haselmäuse diese Querungshilfe annehmen – viele andere Kleintiere tun dies bereits.

Aktuelle Informationen rund um die Haselmaus

Ausgleichsfläche im Bereich der Donauleite
Eine knapp 2 Hektar große Fläche im Bereich der Ortsumgehung wird aufgewertet bzw. als Lebensraum für die Haselmaus und auch für viele weitere Tierarten gesichert. Im Bereich der Donauleite südlich der Ortsumgehung wird etwa monokultureller Nadelwaldbestand, der für viele Tiere, darunter auch die Haselmaus, kaum Lebensraum bietet, mittels Durchforstung und einer ergänzenden Pflanzung von Laubgehölzen aufgewertet und somit als Lebensraum für Flora und Fauna optimiert. Bestandteile dieser Pflanzungen sind natürlich auch die namensgebenden Lieblingsfutterpflanzen der Haselmaus – Haselnusssträucher. Heckenpflanzungen und Totholzbestände sichern und verbessern den Lebensraum der Haselmaus. Davon profitiert nicht nur der Bilch, auch anderen seltenen und gefährdeten Arten im Gebiet kommt diese Umgestaltung zu Gute. Mit der Schaffung von extensiv genutzten Magerwiesen werden weitere hochwertige Bereiche für Flora und Fauna geschaffen.

 

 

PLATZ FÜR DIE FLEDERMAUS

Ausgleichsflächen
Bereits vor Beginn der Baumaßnahmen wurden im Dobel Altfalter sowie im Dobel Lindahof neue Fortpflanzungs- und Ruhestätten für Fledermäuse geschaffen. Dies wurde durch die Anlage neuer Baumhöhlen und Waldränder sowie das Ausbringen von Fledermauskästen erreicht. In Waldbereichen vor der Wolfachleite und dem Dobel Witzling wurden strukturreiche Waldränder angelegt. Altholz wurde gefördert und Totholz in den Beständen belassen.

Eine Streuobstwiese und Extensivgrünland dienen als Lebensraum für viele verschiedene Insektenarten, was wiederum ein breites Nahrungsspektrum für Fledermäuse bietet.

Überflugschutz
Mit Überflugschutzzäunen auf Brückenbauwerken und abschnittsweisen Wällen entlang der Hauptstraßenroute wird dafür gesorgt, dass die Flugbahnen der Fledermäuse die neuen Straßen nicht auf Höhe des Verkehrs schneiden. So sollen sie die Ortsumgehung gefahrlos queren können, um zwischen Lebens- und Ruhestätte sowie Nahrungshabitaten zu wechseln.

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Einhausung am Galgenberg
Das Bauwerk ähnelt in seiner Bauweise den Galerien an Alpenpässen. Während Galerien in Österreich oder Südtirol die Autofahrer vor der Natur  (Lawinen, Steinschlag) schützen, schützt die Galerie am Galgenberg die Natur (Fledermäuse) vor den Autos.
Fünf Meter breite Grünbrücken auf dem Bauwerk verbessern die Vernetzung der Lebensräume beiderseits der Ortsumfahrung und schaffen für die Tierwelt eine nahtlose Verbindung der Biotopstrukturen am Galgenberg.

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HOTELS FÜR EIDECHSEN

Steinriegel und Sandhaufen
Um die Population der Zauneidechsen im Bereich der Bahnstrecke Vilshofen-Blindham zu erhalten, wurden Steinriegel als Fluchträume angelegt und Sandhaufen zur Eiablage geschaffen. Die neu geschaffenen Flächen wurden von den Tieren schnell als neuer Lebensraum angenommen, wie externe Experten feststellten.

Zudem wurden weitere Steinriegel am Rande einer extensiv genutzten Streuobstwiese angelegt, welche den umfassenden Lebensbedingungen der Zauneidechse gerecht werden. Dabei wurden Steine und Wurzelstöcke aufgerichtet, sowie Sandbereiche geschaffen, um optimale Habitat Bedingungen zu erreichen.

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LANDEPLÄTZE FÜR VIELFLIEGER

Extensivwiesen (nicht nur) für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein Spezialist unter den Faltern und auf ganz bestimmte Voraussetzungen für seinen Lebensraum angewiesen. Um Fortpflanzungs- und Ruhestätten für den Schmetterling zu schaffen, wird geeignetes Mähgut übertragen, mit dem sich eine wechselfeuchte, ein- bis zweischürige magere Wiese entwickeln kann. Zudem wird auf einigen Flächen der für den Falter so wichtige Wiesenknopf verpflanzt und die Schnittzeitpunkte für die Wiesen angepasst.

Auf dieser Magerwiese fühlen sich nicht nur die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge und ihre Wirtsameisen wohl, auch viele andere Insektenarten finden hier einen geeigneten Lebensraum.

Mit einjährigen, wechselnden Brachstreifen werden zudem Orte für Rückzug und Schutz für die Insekten geschaffen.

Naher der Wolfach werden durch Mähgutübertragung und entsprechendes Pflegeregime Offenlandbiotope geschaffen, die wiederum Lebensraum für Arten wie den Nachtkerzenschwärmer bieten.

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Ausgewählte Experten unterstützen die Maßnahmen zum Artenschutz

Es wird viel unternommen entlang der Ortsumgehung Vilshofen. Erfahren Sie in diesem Info-Film Näheres zu den Schutzmaßnahmen für Fledermäuse, den Schwarzen Grubenlaufkäfer und die Haselmaus. Speziell zum Schutz der Haselmäuse entstand eine Piloteinrichtung, die einmalig ist in Bayern, eine sogenannte Haselmausbrücke.  Um die Fledermäuse an der Querung der Umgehung zu hindern wurden frühzeitig Hecken als Leiststrukturen gepflanzt; wo diese nicht möglich war, wurde ein Fledermausschutzzaun errichtet. Diese Leitstrukturen führen die Fledermäuse zur Geh- und Radwegsunterquerung der Anschlussspange, die so dimensioniert ist, dass die Fledermäuse diese als Flugtunnel benutzen können. Durch begleitendes Monitoring wird der Erfolg dieser Schutzmaßnahme überprüft. Zusätzlich ist in dem Querungsbauwerk eine artgerechte „Kriechspur“ für den Schwarzen Grubenlaufkäfer eingerichtet. Mehr erfahren…

Ein aktiver und nachhaltiger Natur- und Artenschutz steht beim Bau der Umgehung Vilshofen an oberster Stelle. Für den Natur- und Artenschutz sind eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen.

Erfahren Sie hier näheres zu den Themen Naturschutz, Artenschutz und Ausgleichsflächen.

Artenschutz entlang
der Ortsumgehung

Das Nebeneinander gestalten

Ausgleichsmaßnahmen an der
Ortsumgehung Vilshofen

Lebensräume gestalten